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Nr. 91, November 2016 - Ihre Gesellschaft

Autoindustrie: Die Arbeit aufteilen!

Im Zuge der bei VW angekündigten Entlassungen haben die Konzernchefs der Autoindustrie, Politiker und Journalisten einhellig die Idee verbreitet, man bräuchte für die Herstellung von Elektro-Autos 10-20% weniger Arbeitskraft.

Und daher werde es bald in allen Autokonzernen massenhaften Stellenabbau geben, wie bei VW. Es ist wirklich beeindruckend: Die Elektro-Autos sind nun wahrlich noch lange kein Massenprodukt. Doch schon dienen sie den Bossen als Argument, um die nächsten Entlassungen zu rechtfertigen.

Und alle wiederholen dabei das Argument „Wenn weniger Arbeit da ist, dann muss man ja Stellen abbauen“ so oft, dass es uns allen am Ende logisch erscheint.
Doch daran ist nichts logisch: Das Arbeitstempo ist in allen Autowerken dermaßen gestiegen, dass alle Arbeiter doppelt so viel schaffen müssen wie noch vor 30 Jahren – auf Kosten ihrer Gesundheit und ihrer Nerven. Viele, gerade am Fließband, kommen kaum noch dazu, zwischendurch auch nur einen Schluck zu trinken.

Sollten mit den Elektro-Autos tatsächlich irgendwann 10% weniger Arbeiten anfallen – wäre das einzig Logische, die 90% verbleibende Arbeit auf alle Arbeiter aufzuteilen, so dass jeder endlich wieder etwas langsamer arbeiten kann.

Für diese Arbeiterlogik aber müssen wir selber eintreten und kämpfen, gegen die der Kapitalisten.

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