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Nr. 38, Januar 2012 - Internationales

Regierung Nigerias weicht vor Generalstreik der Arbeiter zurück

Mit einer Woche Generalstreik haben die Arbeiter in Nigeria die Regierung dazu gebracht, nachzugeben. Diese hatte die Subventionen auf Treibstoff abgeschafft, sodass sich die Spritpreise zum 1. Januar brutal von 35 auf 74 Cent pro Liter verdoppelt haben.
Diese Spritpreiserhöhung wirkte sich auch auf viele andere Preise aus… eine Katastrophe in einem Land, in dem die Mehrheit der Bevölkerung von 1,50 Euro am Tag leben muss.

Dabei ist Nigeria das größte Ölförderland Afrikas. Doch weil es keine Raffinerien besitzt, muss es das Benzin von den westlichen Ölkonzernen wieder teuer zurückkaufen und importieren. So plündern die Ölkonzerne das Land gleich doppelt aus.

Der brutale Angriff auf ihre Existenz hat das Fass nun zum Überlaufen gebracht: Die Arbeitenden antworteten mit einem Generalstreik, der das wirtschaftliche Leben zum Stillstand brachte. Auch die Gewalt der Regierung, die vom ersten Tag an Demonstranten erschossen hat, hat sie nicht aufgehalten. Ihre Wut und ihr Mut waren größer.
Nach einer Woche hat Nigerias Präsident dann nachgegeben und hat den Spritpreis auf 0,46 Euro gesenkt. Es ist ein erster Sieg, den die Bevölkerung durch ihren Streik und ihre Demonstrationen errungen hat. Und es ist durchaus möglich, dass die Menschen aus ihm Kraft schöpfen, um sich weiter gegen die unmenschlichen Lebensbedingungen aufzulehnen.

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