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Nr. 82, Januar 2016 - Ihre Gesellschaft

Die Kleinen zahlen, die Großen genießen

Um 30% hat die NRW-Landesregierung vor einem Jahr die Grunderwerbssteuer erhöht. Alle, die sich eine Eigentumswohnung oder ein Haus kaufen, müssen seitdem 6,5% Grunderwerbssteuer bezahlen.
Die Regierung hatte umso weniger Skrupel mit dieser Steuererhöhung, weil die Großen von ihr nicht betroffen sind. Die großen Immobilien-Konzerne können tausende Wohnungen einer anderen Immobilienfirma aufkaufen, ohne auch nur einen Cent Steuern zu zahlen: Sie brauchen das Ganze nur „Fusion“ zu nennen.
Würden die Immobilien-Konzerne wie Privatleute besteuert, hätte allein die Deutsche Annington, die die Gagfah-Wohnungen für 4 Milliarden Euro gekauft hat, dafür 240 Millionen Euro Steuern zahlen müssen. Und das dreifache, wenn sie wie geplant für 14 Milliarden Euro die Wohnungen der Deutsche Wohnen kauft. Stattdessen zahlt sie Null Euro.
Die großen Wohnungskonzerne, die in ihrer Schlacht um den Wohnungsmarkt mit Milliarden um sich werfen, müssen für ihr parasitäres Treiben nicht mal einen Krümel Steuern abgeben. Die Landesregierung kassiert die Steuern lieber bei den Arbeiterfamilien, die für ihr Haus dreißig Jahre Kredit abbezahlen müssen.

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