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Nr. 129, April 2020 - Ihre Gesellschaft

Die Ärmsten trifft die Krise am härtesten

Wegen der Ansteckungsgefahr haben die Jobcenter fast überall die 1-Euro-Jobs ausgesetzt – aber die Bezahlung gleich mit. Gerade die, die ohnehin schon jeden Monat rechnen müssen, um genug für Essen, Strom und Rechnungen zusammenzukratzen, haben nun von heute auf morgen bis zu 250 Euro weniger im Monat. Ihnen bleibt nur noch die nackte Grundsumme von HartzIV zum Überleben.

Ähnlich geht es denen, die sich dank kleiner Jobs durchschlagen: Die ihre Armutsrenten mit Nebenjobs aufbessern. Die von verschiedenen Putzstellen in Privathaushalten leben. Die auf Zuruf in Geschäften, Lagern, Fabriken aushelfen. Sie alle sind plötzlich am nackten Existenzminimum – und das zu einem Zeitpunkt, wo das ganze Leben teurer geworden ist:

Weil die Kinder nicht mehr in der Kita oder der Schule essen, sondern zuhause verpflegt werden müssen. Weil Lebensmittelpreise gestiegen und billige Dosen oder Nudeln oft gar nicht zu bekommen sind. Und weil obendrein viele Tafeln geschlossen haben. Gerade Familien mit Kindern wissen gerade gar nicht mehr, wie sie den Monat überstehen sollen.
Doch für sie alle ist im 1,2 Billionen-Rettungspaket der Regierung nicht ein Cent vorgesehen!

Die Regierung betreibt ihre Rettungsaktion wie einst auf der Titanic: Rettungsboote für die erste Klasse – das eiskalte Meer für die dritte Klasse!

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