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Nr. 128, März 2020 - Internationales

Brasilien: Streik gegen Entlassungen und Privatisierungspläne

Seit dem 1. Februar haben in Brasilien 21.000 Arbeiter der staatlichen Ölfirma Petrobras auf Ölplattformen, Terminals, in Raffinerien und Kraftwerken gestreikt.

Der Auslöser war die Ankündigung von Petrobras, eine Fabrik zu schließen, in der 400 Arbeiter von Petrobras und 600 von Subfirmen arbeiten. Der Streik richtete sich gegen die Entlassung der 1.000 Kollegen, aber auch gegen die Pläne des rechtsextremen Präsidenten Bolsonaro. Der ist nämlich dabei, den staatlichen Ölkonzern zu zerstückeln und will die Einzelteile an private Großkapitalisten verscherbeln – was Massenentlassungen, unsichere und drastisch schlechtere Arbeitsbedingungen zur Folge hätte, sowie höhere Öl- und Gaspreise für die Verbraucher.

Die Streikenden fordern im Gegenteil, das staatliche Öl und Gas fast zum Selbstkostenpreis im Inland zu verkaufen – was halb so viel wäre wie der jetzige Preis und insbesondere für Arbeiterfamilien und selbstständige LKW-Fahrer eine große Erleichterung wäre.
Als der Streik auch nach drei Wochen weiterging und sich auch noch LKW-Fahrer einiger Hafenstädte anschlossen, ließ Bolsonaro ihn verbieten, was nach dem Streikrecht eigentlich gar nicht geht.

Ein weiterer Beweis dafür, wie dieser rechtsextreme Präsident mit Arbeitern und ihren Rechten umgeht.

Die Arbeiter setzten nun ihre Proteste auf anderen Wegen fort. Sie sind sich bewusst, dass der Kampf gegen die Privatisierung erst begonnen hat.

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