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Nr. 130, Mai 2020 - Ihre Gesellschaft

1.Mai des DGB: Solidarität... mit den Konzernen?

Der DGB hatte alle Kundgebungen für den 1.Mai abgesagt, an denen die Arbeitenden – und sei es in kleiner Zahl – ihre Forderungen angesichts der Krise hätten zum Ausdruck bringen können. Stattdessen hielt der DGB-Vorsitzende Hoffmann eine Ansprache im Fernsehen, direkt vor der Tagesschau.

Nach einer respektvoll vorgetragenen Bitte an die Regierung, das Kurzarbeitergeld aufzustocken und das Gesundheitswesen nicht weiter zu privatisieren, sprach Hoffmann viel über Zusammenhalt und notwendige Solidarität in der Krise, und zwar vor allem von der Solidarität... mit den Konzernen! Ja, der DGB-Chef verteidigte nicht nur offen die derzeitigen Milliardengeschenke an die Unternehmer, er forderte sogar noch weitere, in Form von Konjunkturprogrammen, zum Beispiel Kaufprämien für die Autokonzerne.

In der jetzigen tiefen, massiven Wirtschaftskrise ist diese Haltung geradezu kriminell. Die Kapitalisten schlagen gerade jetzt umso brutaler zu. Allein im letzten Monat wurden über 300.000 Arbeitende entlassen, und das ist erst der Anfang. Die Aufgabe jeder Gewerkschaft, jeder Arbeiterorganisation, die dieses Namens würdig ist, wäre die Arbeitenden genau darüber aufzuklären und die notwendige Gegenwehr vorzubereiten.

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