Startseite > Das Rote Tuch > 92 > Donald Trump: Das System zeigt sein wahres Gesicht

Nr. 92, Dezember 2016 - Internationales

Donald Trump: Das System zeigt sein wahres Gesicht

Während seines Wahlkampfs hat der Milliardär Donald Trump viel gegen das „System“ gewettert und gegen die „geheime Regierung“ der Wall-Street-Banker, allen voran der Goldman-Sachs-Bank.
Kaum ist Donald Trump gewählt, holt er einen Banker nach dem anderen in seine Regierung: Die bisherige Nr.2 von Goldman-Sachs wird Trumps oberster Wirtschaftsberater, ein anderer Goldman-Sachs-Manager sein Finanzminister und ein dritter sein Chef-Berater. Die Goldman-Sachs-Aktien sind prompt um 23% gestiegen. Noch bevor Trump ins Weiße Haus einzieht, ist bereits offensichtlich, dass das Finanzkapital weiterhin an der Macht ist und bleibt. Wer hätte bei einem Milliardär etwas anderes erwartet?
Neben Bank-Managern hat Donald Trump, der sich im Wahlkampf so gerne als „Sprachrohr der kleinen Leute“ ausgegeben hat, seine neue Regierung gleich mit mehreren Milliardären gespickt. Die Milliardärin Betsy DeVos, die am liebsten alle öffentlichen Schulen privatisieren würde, wird Bildungsministerin. Der Milliardär Wilbur Ross, berüchtigter Spekulant auf faule Aktien, wird Handelsminister. Andy Puzder, Burger-Ketten-Chef und Mindestlohn-Gegner, wird Arbeitsminister. Und der Chef des Ölkonzerns ExxonMobil wird Außenminister. Alle diese reichen Kapitalisten an der Regierung können jetzt direkt ihre eigenen Interessen vertreten, ohne sich dafür der Dienste braver Politiker versichern zu müssen.
Nein, Trump hat das System nicht geändert. Aber mit ihm zeigt sich noch deutlicher, wie es funktioniert.

Das Rote Tuch
Archiv