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Nr. 53, Mai 2013 - Aus dem Ruhrgebiet

Opel: Die GM-Bosse können mit dem Lügen gar nicht mehr aufhören

Das setzt wirklich allem die Krone auf: Nach allem, was in den letzten Jahren passiert ist, versucht General Motors nun noch, den Opel-Arbeitern in Bochum die Schuld für ihre Entlassung zuzuschieben: Sie hätten ja dem „Sanierungsplan“ zustimmen und damit angeblich einige hundert Arbeitsplätze im Warenverteilzentrum retten können. Was für eine dreiste Lüge!

Eins ist ja wohl klar: Wenn General Motors nun auch dieses Warenverteilzentrum in Bochum schließen sollte, dann hatten sie das ohnehin von Anfang an vor. Dann hätten sie es auch getan, wenn die Arbeiter vorher dem „Sanierungsplan“, der wohl besser „Entlassungsplan“ heißen sollte, zugestimmt hätten. So etwas entscheiden Konzerne nämlich nicht aus einer kurzfristigen Laune heraus, sondern nach einer langfristigen Strategie.

Die heutige Lügenkampagne von General Motors hat einzig den Sinn, den Arbeitern in Bochum den Stolz zu nehmen, dass sie sich geweigert haben, ihrer eigenen Entlassung zuzustimmen, dass sie „Nein“ gesagt haben zu diesem Erpressungsplan, mit dem GM in Wahrheit nur noch schneller und billiger mit den Entlassungen hätte beginnen können. Und vor allem will GM den Arbeitern an allen anderen Standorten auf diese Weise Angst einjagen, damit sie den nächsten Erpressungsplänen wieder mit gesenktem Kopf zustimmen.

Wenn man also dem Betriebsrat von Opel in Bochum etwas vorwerfen kann, dann ganz sicher nicht, dass er geholfen hat, den Betrug dieses „Sanierungsplans“ zu entlarven. Das war das Beste, was er machen konnte.
Nur leider hat er nicht geholfen, die Arbeiter bei Opel auf das vorzubereiten, was anschließend passiert. Er hat die Illusion geschürt, dass GM nach Ablehnung des Entlassungsplans von alleine klein beigeben und „an den Verhandlungstisch zurückkehren“ würde, statt klar und ehrlich zu sagen:
GM will nicht verhandeln, sondern alle möglichst billig rausschmeißen. Sie werden daher freiwillig nichts verhandeln, nicht einen Cent für alternative Arbeitsplätze oder Abfindungen, nicht einen Cent für Frührente ohne Abzüge oder Transfergesellschaften. Für jede dieser Forderungen werden die Arbeiter bei Opel selber entschlossen kämpfen müssen.

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