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Nr. 163, März 2023 - Ihre Gesellschaft

Erdbeben: Sie tun alles, um... nicht zu helfen

Die deutsche Regierung hatte versprochen, dass man ganz einfach und unbürokratisch seine Verwandten aus dem Erdbebengebiet in der Türkei und Syrien für 90 Tage zu sich holen könnte. Von wegen! Es fängt schon mit der unmenschlichen Regel an, dass man zwar seine Geschwister oder Kinder nach Deutschland holen darf. Aber deren Ehepartner oder Kinder dürfen nicht mitkommen.

Für das Visum müssen die Verwandten ihren Pass, ein biometrisches Foto sowie einen Nachweis über den Wohnsitz im Erdbebengebiet und über das Verwandtschaftsverhältnis aus dem offiziellen Melderegister vorlegen. Viele dieser Unterlagen liegen unter Trümmern begraben.

Der Einladende in Deutschland muss sich außerdem schriftlich verpflichten, für alle Kosten – auch die medizinischen – aufzukommen und ein entsprechendes Einkommen nachweisen. Dieser Nachweis soll dann per Post zu den Verwandten ins Erdbebengebiet geschickt werden, die aber meist keine Anschrift mehr haben. Und Menschen in Syrien müssen für das Visum auch noch in die Nachbarländer fahren, weil die deutsche Botschaft in Syrien geschlossen ist.

Unbürokratische und schnelle Hilfe sieht anders aus. Die gibt es von der Regierung nur für Banken und Konzerne.

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