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Nr. 169, September 2023 - Ihre Gesellschaft

Streiks im Einzelhandel: Wir wollen keine Almosen, sondern mehr Lohn!

Seit Monaten streiken immer wieder Arbeiter*innen im Einzelhandel für ihre Forderung nach 2,50 Euro mehr Stundenlohn. Viele von ihnen arbeiten für große Konzerne wie Rewe, Ikea, Kaufland, Primark... Diese Konzerne haben sich an den gestiegenen Preisen ordentlich bereichert. Doch sie weigern sich, die Löhne an die Preise anzupassen. Mehr noch: Primark hat seinen Beschäftigten tatsächlich erklärt, in der Krise müssten die Beschäftigten halt lernen, bei ihren Wünschen zu sparen. Auch sollten sie sich bei der Regierung erkundigen, ob diese nicht „finanzielle Unterstützung für Menschen in finanziellen Notlagen bereitstellen“ würde!
Zu streiken ist besonders schwer, wenn man nur ein dutzend Beschäftigte pro Laden und unter dem direkten Druck des Chefs ist. Viele haben obendrein nur einen Minijob. Dennoch legen viele tausende Verkäufer*innen seit Monaten hartnäckig immer wieder die Arbeit nieder.
Mehrere Konzerne wie Rewe, Lidl/Kaufland und Netto Nord haben erklärt, angesichts des langen Tarifstreits ab sofort „freiwillig“ rund 0,85 Euro die Stunde mehr zu zahlen. Die Konzern-Chefs glauben ernsthaft, dass durch dieses billige Manöver ihre Beschäftigten nicht mehr mitstreiken. Doch dass sie mit 0,85 Euro abgespeist werden sollen – von einigen der reichsten Konzerne Deutschlands – könnte die Wut und Entschlossenheit der Streikenden eher verstärken.

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