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Nr. 137, November 2020 - Ihre Gesellschaft

Metallindustrie: länger arbeiten, weniger Lohn?

Die Bosse der Metallindustrie wollen die Kurzarbeit und die Angst vor weiteren Entlassungen in vielen Betrieben ausnutzen, um in der anstehenden Tarifrunde weitere Verschlechterungen für alle Arbeiterinnen und Arbeiter durchzusetzen – und in der Krise einiges abzuschaffen, was vor Jahrzehnten erkämpft worden ist.

So hat der Vorsitzende des Unternehmerverbands Gesamtmetall unter anderem gefordert, dass alle Arbeitenden zu unbezahlten Überstunden verpflichtet werden können. Bis zu vier Stunden pro Woche sollen Metallarbeiter künftig umsonst länger arbeiten müssen. Noch länger arbeiten, wofür? Damit noch mehr Arbeitsplätze eingespart, noch mehr Arbeitende entlassen werden?

Obendrein will Gesamtmetall tarifliche Pausen und Spätschichtzulagen abschaffen, weil diese „nicht mehr zeitgemäß“ seien! Nicht mehr zeitgemäß? Das sind die Milliardengewinne, Spekulationsgeschäfte und Unternehmenskäufe – in einer Zeit, wo diese Gelder dringend zum Erhalt aller Arbeitsplätze und Löhne gebraucht werden!

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