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Nr. 55, Juli 2013 - Aus dem Ruhrgebiet

Die Vertretung fällt aus

Eine ganze 2. Klasse der Dortmunder Steinhammer-Grundschule bekam einen blauen Brief und drohte sitzen zu bleiben: Fast ein halbes Jahr lang nämlich hatten sie keinen Klassenlehrer, weil ein Lehrer ausfiel und die Schule dafür keinen Vertretungslehrer bekam. Über Monate hatten die Kinder keinen Unterricht in Lesen, Schreiben, Rechnen. Erst als die Eltern sich gemeinsam öffentlich wehrten, wurde für die Kinder nun eine Lösung gefunden.

Genau solch heftiger Unterrichtsausfall von zwei, drei oder vier Monaten wird sich allerdings in den nächsten Jahren an den Schulen häufen: Denn das Land NRW streicht ab kommendem Schuljahr die Hälfte (!) aller Vertretungslehrer-Stellen.

Die Schüler, die zuhause Hilfe bekommen oder deren Eltern Nachhilfe bezahlen können, können sich den ausfallenden Stoff noch irgendwie selber aneignen. Doch die anderen können die vielen ausgefallenen Stunden nicht alleine nachholen. Sie – die die am dringendsten die Schule brauchen – bleiben auf der Strecke, weil der Staat immer weiter bei den Lehrerstellen spart.

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