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Nr. 145, August 2021 - Ihre Gesellschaft

Explosion im Chemiepark Leverkusen: Risikofaktor Kapitalismus

Bei der Explosion im Entsorgungsbetrieb im Chemiepark Leverkusen sind letzten Monat sieben Arbeitende ums Leben gekommen. 31 wurden verletzt. Mit viel Mühe konnten die Feuerwehrleute weitere Explosionen verhindern. Denn das Entsorgungszentrum liegt quasi mitten in der Stadt und grenzt direkt an eine große Chemikaliendeponie. Und wie sich herausstellte, wussten nicht einmal die Behörden, was genau dort alles gelagert und entsorgt wird.

Der Entsorgungsbetrieb wurde erst von Bayer an Currenta ausgelagert, die ihn vor zwei Jahren an einen Investmentfonds verkauft haben. Und jeder neue Eigentümer will natürlich mit möglichst geringen Ausgaben möglich viel Gewinn machen.

Auch wenn nach einem Monat die Ursachen offiziell unklar sind, ist eines sicher: Die zahlreichen Auslagerungen und Verkäufe von Betrieben und Arbeitenden, ihre Geheimniskrämerei und der Mangel an Kontrolle sowie die ständigen Einsparungen bei Instandhaltung und Sicherheit tragen in jedem Fall dazu bei, dass sich die Risiken für solch schwere Unfälle weiter erhöhen.

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