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Nr. 54, Juni 2013 - Ihre Gesellschaft

Drohnen-Debakel: Die Rüstungsindustrie bedankt sich

Über 600 Millionen Euro also hat die deutsche Regierung für die Entwicklung von Drohnen ausgegeben, die sie nun doch nicht gebrauchen können, weil sie zu viele Probleme machen.
Wie nun rauskam, war dies dem Verteidigungsministerium spätestens seit 2011 und wohl sogar schon seit 2009 bekannt. Doch offensichtlich hat man bis zur letzten Sekunde gewartet, das Projekt abzublasen, damit man den Rüstungskonzernen noch so lange wie möglich Geld dafür in den Rachen werfen kann.

Die Affäre um die Drohnen erinnert einen daran, welch gigantische Summen der deutsche Staat still und heimlich für Militär und Rüstung ausgibt. Dabei wird Deutschland von keinem Land der Welt mit Krieg bedroht. Dennoch gehört der deutsche Staat zu den 10 Ländern, die weltweit am meisten für Militär ausgeben: 46 Milliarden Dollar im Jahr.

46 Milliarden Dollar, um Kriege am anderen Ende der Welt, wie in Afghanistan, zu führen und dabei die Bevölkerung zu terrorisieren. Und vor allem 46 Milliarden Dollar, um die großen deutschen Konzerne zu mästen, die all die teuren Waffen herstellen, von EADS bis Daimler, von Rheinmetall bis Siemens. Und das ist der eigentliche Skandal.

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