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Nr. 39, Februar 2012 - Ihre Gesellschaft

E.ON: Massenentlassungen sind nicht „sozial verträglich“!

In Ungewissheit und Angst haben die Arbeitenden bei E.ON schon seit Monaten gelebt, doch nun steht es fest: 6.000 von ihnen will E.ON allein in Deutschland entlassen.
Fassungslos durften sie außerdem erleben, wie der Vorstand von E.ON zusammen mit den Verhandlungsführern der Gewerkschaft (Ver.di und IG BCE) diese Massenentlassungen in der Öffentlichkeit schön geredet hat: Alles gehe „sozial verträglich“ ohne „betriebs-bedingte Kündigungen“ vonstatten!

Keine „betriebsbedingten Kündigungen“, das hört sich gut an. Doch verbirgt sich dahinter nichts als ein zynisches Wortspiel: Denn es gibt tausend Mittel, damit eine Entlassung offiziell nicht mehr so heißt. Bei E.ON wird den Betroffenen bei der Entlassung eine Abfindung gezahlt. Teilweise „dürfen“ sie übergangsweise in eine Transfergesellschaft wechseln, wo sie dann 1-2 Jahre offiziell noch nicht arbeitslos sind, sondern mit Bewerbungs-Trainings und anderen Beschäftigungen auf die Arbeitslosigkeit vorbereitet werden. Wieder andere bekommen alternativ zur Kündigung eine Versetzung angeboten… 900km entfernt. Und bei vielen wird einfach der befristete Vertrag nicht verlängert.

In allen Fällen hat E.ON die Kollegen nicht „betriebsbedingt gekündigt“. Doch in allen Fällen verlieren die Kollegen ihren Arbeitsplatz. Und in allen Fällen werden die Arbeitsplätze dauerhaft und damit auch für die junge Generation vernichtet.

Diese Massenentlassungen von E.ON und anderen Konzernen sind eine soziale Katastrophe – für die betroffenen Beschäftigten und für die gesamte Gesellschaft. Und dies alles nur, weil ein Konzern wie E.ON, der 2010 über 6 Milliarden Euro Gewinn gemacht hat, durch die Entlassungen noch „mehr Geld frei haben“ will!
Dass sie unsere Zukunft aus reiner Profitgier zerstören, ist eine Schande, die man nicht zulassen darf. Die Massenentlassungen müssen verboten werden. Nur das ist für die Gesellschaft „sozial verträglich“.

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