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Nr. 95, März 2017 - Ihre Gesellschaft

Ohne Arbeiter fliegt man nicht

Von Montag bis Mittwochmorgen haben an den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld die Arbeiter des Bodenpersonals gestreikt. Für den Moment ist der Streik ausgesetzt, doch sie fordern weiter 1 Euro mehr pro Stunde und damit rund 10% mehr Lohn.
Die meisten von ihnen verdienen nur zwischen 10 und 11 Euro die Stunde, und viele bekommen obendrein nur Teilzeitverträge. Nicht wenige müssen daher am Monatsende noch mit HartzIV aufstocken – und dass, nachdem sie bei strömendem Regen Flugzeuge betankt, bei 40 Grad und mehr im Laderaum Gepäck geladen oder zig Passagiere eingecheckt haben. Das alles unter ständigem Stress, Sicherheitsrisiken und immer unmöglicheren Arbeitszeiten.

Die Konzernchefs haben über ihre Verluste gejammert und darüber, wie viele „wichtige“ Berliner Politiker und Geschäftsleute wegen des Streiks nicht haben fliegen können. Ja, diese Leute mögen es gar nicht, daran erinnert zu werden, dass die Arbeitenden alles in dieser Gesellschaft am Laufen halten, und wie sehr sie daher auf die Arbeiter angewiesen sind. Und schon das war für die Streikenden eine Genugtuung.

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