Startseite > Das Rote Tuch > 151 > Habeck und die Impfstoff-Patente: Wie schnell man als Wirtschaftsminister (...)

Nr. 151, Februar 2022 - Ihre Gesellschaft

Habeck und die Impfstoff-Patente: Wie schnell man als Wirtschaftsminister seine Meinung ändern kann

Noch immer hat in vielen ärmeren Ländern der Großteil der Bevölkerung nicht die Möglichkeit, sich impfen zu lassen. In Afrika sind über 90% der Bevölkerung nicht geimpft. Sie sind damit einem hohen Risiko ausgesetzt, bei einer Infektion schwer zu erkranken. Und warum? Weil die Pharmakonzerne die Impfstoffe weiterhin zu regelrechten Wucherpreisen verkaufen, die sich die ärmeren Länder nicht leisten können!
Noch vor der Wahl hatte sich der damalige Grünen-Vorsitzende Habeck vehement dafür ausgesprochen, die Patente für die Impfstoffe aufzuheben, damit diese endlich überall billig produziert werden können. Doch jetzt, wo er Wirtschaftsminister ist, erklärt er auf einmal: „Nachdem ich nochmal intensiv mit den Pharma-Unternehmen gesprochen habe, bin ich der Meinung, dass das uns (!) nicht helfen würde“. Wen wundert es? Schließlich hat allein das deutsche Unternehmen BioNTech – nicht zuletzt dank der Patente – in den ersten neun Monaten des letzten Jahres über 10 Milliarden Euro Profit gemacht.

Habeck und die übrige Regierung diskutieren gerade über eine Impfpflicht für die deutsche Bevölkerung und wollen Beschäftigten im Gesundheitswesen im März sogar den Arbeitsplatz nehmen, wenn sie sich nicht impfen lassen. Die Pharmakonzerne aber sollen machen dürfen, was sie wollen. Ihnen auch nur einen Bruchteil ihrer Profite zu nehmen, damit sich Milliarden Menschen überhaupt impfen lassen können, das kommt für keine Regierung in Frage.

Das Rote Tuch
Archiv