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Nr. 156, August 2022 - Ihre Gesellschaft

Die Polizei – wessen Freund und Helfer?

50 rechtsradikale Rocker der sogenannten „Steeler Jungs“ haben in Essen 20 Jugendliche bedroht, die in einem Kulturzentrum ein Wochenend-Seminar machten. Viele der Jugendlichen hatten einen Migrationshintergrund. Die Rechtsradikalen standen vor dem Zentrum, riefen „Ausländer raus“, „Jetzt töten“ sowie „Hitler und SS zurück“. Dabei hielten einige drohend Messer in die Höhe. Die Seminarleiter riefen die Polizei um Hilfe. Doch diese kamen erst nach zwei Stunden.
Wundern braucht es einen nicht. Die Essener Polizei war schon mehrfach in den Schlagzeilen, wegen rechtsradikaler Chats, körperlicher Übergriffe und Schikanen gegen Migranten und auch, weil sich ein Polizist mit Mitgliedern der rechtsradikalen „Steeler Jungs“ fotografieren ließ. Von ihnen Schutz vor Rechtsradikalen zu erhoffen, heißt den Bock zum Gärtner zu machen.

Übrigens: Als der Vorstand des Essener Uniklinikums die Polizei rief, weil die Streikenden die Flure der Vorstandsetage besetzt hielten – und auch, als diese „zu laut“ ein Streikfest feierten, war dieselbe Polizei ganz schnell da.

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