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Nr. 126, Januar 2020 - Ihre Gesellschaft

LSG: „Wir kochen vor Wut!“

Die Lufthansa will ihre Catering-Tochter LSG an die Konkurrenzfirma GateGourmet verkaufen, und hat sogar schon einen Vorvertrag geschlossen. 7.100 Arbeiterinnen und Arbeiter sind davon betroffen. Sie, die in Großküchen am Frankfurter und Münchner Flughafen das Essen kochen und ohnehin schon wenig verdienen, würden bei GateGourmet noch einmal deutlich weniger Lohn bekommen. Und das wollen sie nicht mit sich machen lassen.
Deshalb fordern sie, dass die Lufthansa ihnen noch mindestens acht Jahre lang die Differenz zwischen ihrem jetzigen Lohn und dem niedrigeren Lohn von GateGourmet zahlt.

Nach mehreren Protestaktionen wollten sie Ende Dezember für diese Forderung in den Streik treten. Doch das Gericht hat auf Bitten der Lufthansa den Streik verboten, mit der Begründung: Es gäbe ja einen laufenden Tarifvertrag zu den Löhnen. Deshalb gelte noch bis September 2020 die sogenannte Friedenspflicht, das heißt Streik-Verbot! Das Gericht will den LSG-Arbeitern also erst wieder erlauben, gegen die Lufthansa zu streiken… wenn sie längst nicht mehr bei der Lufthansa arbeiten!

Die Kapitalisten dürfen also jederzeit die Betriebe verkaufen, die Löhne kürzen, die Arbeitsbedingungen angreifen – aber die Arbeiter müssen „friedlich“ bleiben? Nein! Wir haben keine Wahl: Der Streik ist die einzige Waffe, die wir Arbeiter haben, um für unsere Interessen zu kämpfen. Und wenn uns das Gesetz dies verweigern will, werden wir uns das Recht nehmen müssen.

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