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Nr. 159, November 2022 - Internationales

Geflüchtete in der EU: Die Barbarei kennt keine Grenzen

Als eine ihrer ersten Amtshandlungen hat sich die neue rechtsextreme Regierung Italiens geweigert, die Schiffe der Hilfsorganisationen an Land zu lassen, die Flüchtlinge im Mittelmeer vor dem Ertrinken gerettet hatten. Die Botschaft war klar: Die Hilfsorganisationen sollen ihre Rettungsfahrten einstellen und die Geflüchteten ertrinken lassen!

Die Behörden zwangen die erschöpften und traumatisierten Überlebenden, auf dem Meer zu bleiben – selbst dann, als auf dem Flüchtlingsschiff Ocean Viking Nahrung und Medikamente zu fehlen begannen.

Kurz bevor es zur Katastrophe kam, hat schließlich die französische Regierung das Schiff anlegen lassen – doch ebenfalls mit der ausdrücklichen Erklärung, zukünftig werde man keine Flüchtlingsschiffe mehr anlegen lassen.

Und es ging noch weiter: Das Schiff durfte nicht etwa im normalen Hafen anlegen, sondern weit weg in einer Sonderzone, in der die Flüchtlinge zunächst „aussortiert“ wurden. 44 wurden direkt in ihre Heimatländer zurückgeschickt, die übrigen auf 11 EU-Länder verteilt – ohne Rücksicht auf ihre Pläne oder darauf, ob sie Familie in einem EU-Land haben.

Die Geflüchteten werden wie Aussätzige behandelt – in einem widerlichen Geschacher, bei dem jedes EU-Land so wenig wie möglich von ihnen aufnehmen und so viele wie möglich an den nächsten abzuschieben versucht. Diese Politik ist ein Verbrechen!

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