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Nr. 136, Oktober 2020 - Ihre Gesellschaft

Flughafen Düsseldorf: Die Arbeitsplätze retten, nicht die Anteilseigner!

600 Arbeitende des Düsseldorfer Flughafens – ein Viertel aller Beschäftigten, die direkt beim Flughafen angestellt sind -– sollen entlassen werden. Die übrigen 1.700 Arbeitenden sollen auf Lohn und Betriebsrente verzichten. Als sie dies erfahren haben, haben 80 Arbeitende vor der Aufsichtsratssitzung protestiert, wo die Aufsichtsräte hinter verschlossenen Türen über die Zukunft der Arbeitenden entscheiden.

Die Besitzer des Flughafens (der zur Hälfte der Stadt Düsseldorf, zur anderen Hälfte privaten Anteilseignern gehört) sagen den Arbeitenden, sie müssten „Verständnis“ haben, es gäbe halt derzeit viel weniger Arbeit am Flughafen. Denselben Arbeitenden hat man all die Jahre vorher erzählt, sie müssten Verständnis dafür haben, immer und immer mehr zu arbeiten, zum Teil mit unmöglichen Schichtzeiten. Über Jahre hat diese Plackerei den privaten Anteilseignern des Flughafens gute Gewinne eingebracht. Und jetzt in der Krise bekommen sie außerdem einen Rettungsschirm vom Land.

„Während die Gewinne privatisiert wurden, sollen die Beschäftigten nun die Verluste tragen?“, fragen die protestierenden Arbeitenden die Aufsichtsräte – und fordern, dass die vergangenen Gewinne und der Rettungsschirm als erstes die Arbeitsplätze und Löhne derjenigen retten, ohne die am Flughafen nichts laufen würde.

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