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Nr. 168, August 2023 - Aus dem Ruhrgebiet

Ruhrbahn: Damit sich bloß nichts ändert

Die Verkehrsbetriebe von Essen und Mülheim (Ruhrbahn) haben kurzfristig manche Linien von 10 auf 20-Minuten-Takt umgestellt. Es gibt kein Personal, um die Busse und Bahnen zu fahren.

Kein Wunder! Die Ruhrbahn hat über Jahre Personal eingespart, insbesondere das Reserve-Personal für kurzfristige Ausfälle. Stattdessen werden die Fahrer nun ständig an ihren freien Tagen angerufen und sollen einspringen. Hinzu kommt, dass die Pausenzeiten gekürzt wurden. Teilweise bleibt nicht mal die Zeit, zur Toilette zu gehen. Diese Arbeitsbedingungen machen einen krank.

Die Ruhrbahn behauptet, sie würde mehr Personal einstellen wollen. Doch wer bei ihr Busfahrer werden will, muss oft zunächst einen Führerschein mit Praktikum bei privaten Busfirmen wie Mesenhohl machen und wird dann auch erstmal über diese Subfirmen eingestellt. Über Firmen wie Mesenhohl, die bereits wegen sittenwidriger Löhne und Arbeitsbedingungen gerichtlich verurteilt wurden! Viele sagen da zu Recht: Nein, danke.

So kann man es natürlich auch machen, wenn man eigentlich gar nichts an der Situation ändern will. Denn so ist es ja für die Ruhrbahn viel billiger: Die Monatstickets sind von den Kunden ja bereits bezahlt – egal ob 10- oder 20-Minuten-Takt.

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