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Nr. 143, Juni 2021 - Ihre Gesellschaft

Opel: Proteste gegen „freiwillige“ Entlassungen

Bis Ende des Jahres sollen weitere 2.100 Arbeitsplätze (der noch verbliebenen 15.000) bei Opel in Deutschland abgebaut werden. Die Gewerkschaft hatte dieser krassen Arbeitsplatzvernichtung Anfang 2020 auch noch zugestimmt – unter dem armseligen Vorwand, dass niemand offiziell entlassen werde, sondern nur „Freiwillige“ mit Abfindung gehen würden.

Doch mitten in der Krise gibt natürlich keiner freiwillig seinen Job auf. Und so greift die Firmenleitung zu immer drastischeren Mitteln. Sie haben ein ganzes System eingeführt mit Schikanen, Mobbing, Drohungen, individuellen Lohnkürzungen von teilweise mehreren hundert Euro... Alles, um tausende Arbeitende „freiwillig“ aus dem Betrieb zu ekeln.

Gleichzeitig sollen alle anderen Arbeitenden noch mehr ausgepresst werden als vorher. Die Firmenleitung will die Pausen in den Werkshallen und an den Fließbändern verkürzen, das Arbeitstempo erhöhen, den 8-Stunden-Tag aufweichen und im Eisenacher Werk sogar die 6-Tage-Woche einführen.
Unter den Arbeitenden wächst die Empörung über die Bosse des Peugeot-Citroen-Konzerns, zu dem Opel gehört und der Milliardengewinne macht, indem er die Arbeitenden zermalmt. Angesichts dieser Stimmung hat auch die IG Metall ihren Ton geändert. Ende Mai hat sie zum zweiten Mal zu Protesten aufgerufen, an der Arbeitende aller Standorte teilnahmen. Ein erster Schritt, dem weitere folgen müssen.

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