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Nr. 17, Januar 2010 - Internationales

Jemen: Der nächste Krieg der USA?

Erst kürzlich hat die Bevölkerung der USA und der Welt erfahren, dass die USA längst dabei sind, in einem weiteren Land eine Spirale der Gewalt und des Krieges in die Höhe zu schrauben: im Jemen.
Denn, wie die New York Times schreibt, „inmitten von zwei großen unbeendeten Kriegen haben die USA in aller Stille eine dritte, weitgehend verdeckte Front gegen El Kaida im Jemen eröffnet“.

Am 17. und 24. Dezember haben die US-Armee zwei Gebiete im Jemen bombardiert. Natürlich mit der Begründung, die dortige Regierung gegen El-Kaida-Rebellen zu unterstützen. Wie so oft jedoch wurde vor allem die Zivilbevölkerung Opfer dieser willkürlichen Bombenangriffe. Und Obama hat bereits erklärt, den US-Einsatz im Jemen weiter zu verstärken.

Wie wird die einfache Bevölkerung im Jemen, diesem ohnehin armen und von militärischen Kämpfen zerrütteten Land, diesen verstärkten Krieg der USA erleben? Wie viel neues Leid wird sie ertragen müssen, und wie viel Wut wird entstehen? Nach Afghanistan, dem Irak und Pakistan droht der Jemen das nächste Land zu werden, in dem der Krieg der USA das Elend, die Gewalt und auch den Nährboden für islamistische Aufständische noch vergrößert.
Nach Aussagen hoher Militärs zu urteilen, hoffen die USA anscheinend, im Jemen einen raschen Sieg und damit wenigstens einen militärischen Erfolg zu erringen. Stattdessen laufen sie Gefahr, immer weiter im Morast eines hoffnungslosen und sich ausbreitenden Krieges zu versinken, aus dem weder die US-Armee, noch die Bevölkerungen der Region wieder herauskommen.

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