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Nr. 51, März 2013 - Ihre Gesellschaft

Die Unternehmen sollen die Ausbildung bezahlen

Durchschnittlich 4.800 Euro müssen junge Leute schon heute für eine Ausbildung in der Apotheke bezahlen. Denn ihr Beruf, der pharmazeutisch technische Assistent (PTA) gehört zu der wachsenden Zahl an Berufen, in der die Azubis wieder wie im 19. Jahrhundert saftiges Lehrgeld zahlen müssen. Vor allem typische Frauenberufe sind davon betroffen. Nun aber droht den PTA-Azubis, dass sie ab nächstem Jahr zum Teil doppelt so viel für die Ausbildung bezahlen müssen, bis zu 10.000 Euro! Denn die Landesregierung hat als eine Maßnahme ihres neusten Sparplans beschlossen, ihre Zuschüsse für die PTA-Schulen zu streichen. Und die wollen sich das Geld bei den Azubis wiederholen.

Die Landesregierung sagt zwar, die Arbeitgeber – die Pharmakonzerne und die Apotheken – könnten ja stattdessen die Ausbildung ihres Nachwuchses bezahlen. Das stimmt. Schließlich ist es wirklich eine Schande, dass die Arbeitgeber, die anschließend jahrzehntelang von deren Arbeit profitieren, die Ausbildung von den Azubis und der Allgemeinheit bezahlen lassen.
Doch dafür müsste die Regierung die Unternehmen dann auch gesetzlich zwingen, die Ausbildung zu finanzieren und umgekehrt das Lehrgeld verbieten. Stattdessen spart sie einfach auf dem Rücken der Azubis, die kaum noch wissen, wie sie ihre Ausbildung bezahlen sollen und findet dafür noch schön klingende Ausreden.

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