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Nr. 131, Mai 2020 - Ihre Gesellschaft

Kitas: Erzieherinnen und Familien bezahlen den Preis der jahrelangen Sparpolitik

Um die Ansteckungsgefahr zumindest zu begrenzen, müssten die Kita-Kinder in kleinen Gruppen und in getrennten Räumen betreut werden. Doch wie, wenn man normalerweise bis zu 25 Kinder in eine Kita-Gruppe stopft – und selbst dafür nicht genügend ErzieherInnen eingestellt hat?
Mit Beginn der Corona-Krise hat die CDU-Landesregierung sofort milliardenschwere „Masterpläne“ für Unternehmen in Gang gesetzt. Doch hat sie in den zwei Monaten irgendwas unternommen, um zusätzliche BetreuerInnen und Räume für die Kinder zu organisieren? Um den jahrelangen Sparmaßnahmen, die sich heute so katastrophal auswirken, zumindest entgegenzuwirken?

Nein! Stattdessen sollen ab dem 8. Juni einfach alle Kinder wieder in die Kita – ohne irgendwelche Schutzmaßnahmen und Hilfen: mit genauso großen Gruppen und genauso wenig Personal wie immer. Dabei waren die letzten „Hotspots“ genau dort, wo Menschen längere Zeit in geschlossenen Räumen zusammen verbracht haben.
Selbst viele Erzieherinnen, die zu einer Risikogruppe gehören, sollen gezwungen werden, unter diesen völlig ungeschützten Bedingungen zu arbeiten. Hauptsache, die Forderung der Wirtschaft ist erfüllt und alle Eltern können wieder arbeiten.

Diese fortgesetzte Sparpolitik ist kriminell, für die ErzieherInnen und die Familien!

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