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Nr. 115, Januar 2019 - Internationales

Bangladesch: Kampf für höhere Löhne

Seit dem 6. Januar protestieren zehntausende Textilarbeiterinnen und Textilarbeiter in Bangladesch entschlossen für höhere Löhne. Sie bestreiken über 50 Fabriken und blockieren mit ihren Demonstrationen die Industriegebiete der Hauptstadt.

Die Löhne der Textilarbeiterinnen gehören zu den niedrigsten der Welt. An ihrer Ausbeutung verdienen die örtlichen Fabrikbesitzer, aber mehr noch ihre Auftraggeber: die europäischen und US-amerikanischen Konzerne wie H&M, Walmart, Aldi oder Zara.

Mit ihren Massenprotesten haben sie die Textilbosse zum Handeln gezwungen. Am 13. Januar haben Unternehmer, Gewerkschaften und Regierung höhere Löhne vereinbart. Allerdings aus Sicht der Arbeiterinnen viel zu wenig. Und so gehen Streiks und Demonstrationen weiter. Auch die Polizei, die immer wieder mit Tränengas, Gummi-Geschossen und Schlagstöcken gegen die Arbeiterinnen vorgeht, schafft es nicht, die Proteste zu beenden.

Es gibt über vier Millionen Textilarbeiterinnen in Bangladesch – zusammengeballt in wenigen Städten und großen Fabriken.
Mit dieser Konzentration, ihrer wirtschaftlichen Bedeutung und mit ihrem Willen, sich nicht kleinkriegen zu lassen, stellen sie eine Macht da, mit der sie die Regierung und die Besitzenden des Landes das Fürchten lehren können.

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