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Nr. 83, Februar 2016 - Aus dem Ruhrgebiet

Envio: Das Verbrechen geht weiter

Das Envio-Gelände am Dortmunder Hafen wird heute, nach 5 Jahren, endlich entgiftet. Jahrelang hat die Entsorgungsfirma Envio hier ihre Arbeiter mit PCB vergiftet und das Betriebsgelände verseucht. Als dies herauskam, haben sich die Besitzer sofort aus der Verantwortung gezogen. Sie haben ihre anderen Betriebsteile abgespalten, der Firma einen neuen Namen gegeben und den Firmensitz nach Hamburg verlagert. Den Dortmunder Teil haben sie insolvent gehen lassen. Da es Envio damit nicht mehr gibt, müssen deren Besitzer auch für nichts aufkommen. Die vergifteten Arbeiter haben nichts: keinen Arbeitsplatz mehr, keine Entschädigung… und für mögliche Spätfolgen kommt auch niemand auf. Und die 7,5 Millionen Euro für die Entgiftung des Geländes bringen die Öffentlichen Kassen aus Steuergeldern auf.
Die Manager dürfen die früheren Profite behalten, während die Arbeiter und die Allgemeinheit für alle Folgen bezahlen müssen. Und weil in diesem Staat die Gesetze für die Unternehmen gemacht sind, ist das auch noch vollkommen legal.

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