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Nr. 103, Dezember 2017 - Internationales

Trump weiß (manchmal), was er tut

Trump und die US-Regierung wollen eine riesige Steuerreform durchsetzen. Ihr Herzstück besteht darin, dass die Unternehmenssteuer auf Gewinne von 35% auf 20-22% sinken soll. Die Kapitalisten sparen auf diese Weise 150 Milliarden Dollar pro Jahr! 150 Milliarden, die dann im Gesundheitswesen, in den Schulen, beim Brückenbau und allem anderen Nützlichen fehlen.
Trump mag geistig gestört sein. Aber er ist ein guter und zielstrebiger Diener der kapitalistischen Klasse.

Kaum hat die US-Regierung ihre Steuersenkungen angekündigt, kommt auch prompt die Reaktion deutscher Politiker und Konzernchefs: „Wenn die USA die Steuern für Unternehmen senken, dann müssen sie auch in Deutschland gesenkt werden – sonst gehen alle Firmen mit ihren Gewinnen in die USA.“ Dabei hatte Trump die Steuersenkungen in den USA eben damit begründet, dass die Firmen in den USA bislang viel mehr zahlen müssen als in Europa.

Es ist ein schönes Ping-Pong-Spiel, bei dem sich die Regierungen gegenseitig die Bälle zuspielen und so mit der Entscheidung der jeweils anderen Regierung rechtfertigen, was sie ohnehin tun wollten: Den Konzernen auch noch die letzten Steuern zu schenken.

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