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Nr. 90, Oktober 2016 - Ihre Gesellschaft

Demnächst kommen drei S-Bahnen… zu spät

Ab 2019 werden in NRW schon wieder Teile des Regionalverkehrs privatisiert, diesmal die Linien S1, S2, S3, S4 und S9 sowie drei Regionalbahnen. Mit dem ewigen Argument, die privaten Firmen seien billiger.
„Billiger“, das bedeutet, dass die Beschäftigten dort zu schlechteren Löhnen und Bedingungen arbeiten. Dass viele Jobs nur noch von Fremd- und Leihfirmen erledigt werden. Und hunderte Beschäftigte der Deutschen Bahn entweder in diese schlechteren Privat-Verträge wechseln oder irgendwo in Deutschland einen anderen Arbeitsplatz bei der DB finden müssen… oder im schlimmsten Fall ihre Arbeit verlieren.

Über zwei Drittel des Regionalverkehrs in NRW sind ab 2019 dann privatisiert. Für die Fahrgäste entsteht damit ein immer größerer Flickenteppich aus zig Bahn-Unternehmen, die sich zwar untereinander absprechen, wie viel sie mindestens für eine Fahrkarte verlangen, aber nicht einmal einheitliche Tarife haben. Ja, mancherorts haben sie sogar drei verschiedene Fahrkartenautomaten!
Doch die regierenden Politiker interessiert nichts davon. Im Gegenteil, sie haben sogar die Ausschreibung der Strecken bewusst so durchgeführt, dass die Deutsche Bahn gegen ihre privaten Konkurrenten verlieren musste. Denn sie denken nur daran, wo sie heute Geld sparen und obendrein privaten Firmen eine neue Profit-Quelle eröffnen können.

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