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Nr. 18, Februar 2010 - Aus dem Ruhrgebiet

Sparplan statt Fahrplan

Heimlich ein paar Millionen Euro sparen wollte die Essener Verkehrs-AG mit dem neuen Fahrplan: Sie hat die Wendezeiten, an denen die U-Bahn an der Endhaltestelle Pause macht, gekürzt. Dadurch fährt eine Bahn weniger auf der Strecke. Außerdem gibt es weniger Doppelwagen.
Doch seit der Umstellung herrscht Chaos. An manchen Haltestellen sind die Bahnen total überfüllt. Alle Linien kommen ständig zu spät. Denn Verspätungen können jetzt nicht mehr an den Endhaltestellen aufgefangen werden, und sobald eine Bahn Verspätung hat, wirkt sich das auf alle anderen aus. Pünktlich zur Arbeit kommen, ist ein Lotteriespiel geworden. Und die Fahrer haben ständig Druck und überhaupt keine Erholung mehr an der Endhaltestelle.
Massive Proteste haben erste Verbesserungen gebracht: Die EVAG setzt nun einige Zusatzfahrzeuge und Doppelwagen ein, allerdings nur „übergangsweise“. Der Protest zeigt also Wirkung... und muss weiter gehen.

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