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Nr. 28, Februar 2011 - Ihre Gesellschaft

Die Sparmassnahmen der Deutschen Bahn sind tödlich

Zehn Tote und zahlreiche Verletzte forderte das schwere Zugunglück Ende Januar in Hordorf, bei dem ein Personenzug und ein Güterzug auf der eingleisigen Strecke aufeinander prallten.
Dieses schlimme Unglück hätte nicht passieren müssen, hätte die Bahn nicht offensichtliche Sicherheitsrisiken in Kauf genommen.

Eine eingleisige Strecke ist immer ein Risiko. Und wenn die Bahn schon nicht das Geld in die Hand nimmt, um ein zweites Gleis zu bauen, hätte sie zumindest die grundlegende Sicherheitstechnik einbauen müssen: die Punktförmige Zugbeeinflussung (PZB), die einen Zug beim Überfahren eines Haltesignals automatisch stoppt. Dabei existiert diese Technik schon seit 1934!

Eine vollständige Ausrüstung aller Strecken mit diesem elementaren Sicherungssystem würde die Deutsche Bahn nur ein paar Millionen kosten – ein Klacks für ein solches Milliardenunternehmen. Doch die Deutsche Bahn spart seit Jahren am Schienennetz, erst recht seit dem geplanten Börsengang. Daher fehlt heute noch vielen Strecken, vor allem in Ostdeutschland, das PZB-System.

Die Verantwortung der Deutschen Bahn für das Unglück ist offensichtlich. Doch sie macht es sich einfach, indem sie alle Schuld auf den Lokführer des Güterzuges abwälzt, der wohl wegen fahrlässiger Tötung angeklagt wird. Fahrlässige Tötung? Man kann auch zu Tode sparen.

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