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Nr. 146, September 2021 - Ihre Gesellschaft

Trotz kreativer Spaltungsversuche der Unternehmer: die Streiks im Einzelhandel gehen weiter

Wie oft haben die Arbeitenden im Einzelhandel in der Pandemie gehört, wie wichtig ihre Arbeit ist und dass sie eigentlich viel zu wenig verdienen! Doch die großen Einzelhandelskonzerne, allen voran Konzerne wie Douglas, H&M, Saturn oder real, wollen ihre Reallöhne sogar noch weiter senken. Während die Preise sogar offiziell um 4% gestiegen sind, sollen die Löhne für die allergrößte Mehrheit der 3,1 Millionen betroffenen Arbeiter*innen um... null Euro steigen.
Deswegen legen seit vielen Wochen immer wieder zehntausende für mehrere Tage die Arbeit nieder. Sie wollen einen Tarifvertrag mit 4,5% und 45 Euro mehr Lohn im Monat durchsetzen, außerdem 12,50 Euro Mindestlohn.
Mit einem Trick hat der Unternehmerverband versucht, die Streiks zum Scheitern zu bringen. Einzelne Konzerne wie Aldi, Rewe oder Ikea, wo sich besonders viele Arbeitende an den Streiks beteiligt haben, haben ihre Löhne um 2% erhöht. Sie hatten gehofft, dass die Arbeitenden dieser Betriebe sich nicht mehr an den Streiks beteiligen – und die anderen dadurch zu schwach sind, um noch Lohnerhöhungen durchzusetzen.

Doch sie haben die Rechnung ohne die Empörung der Arbeiter*innen gemacht. Sie wollen sich nicht mit 2% abspeisen und auf so billige Weise spalten lassen. Und zum Beispiel bei Ikea in Norddeutschland haben die Bosse mit ihrer dreisten Haltung im Gegenteil für eine höhere Streikbeteiligung gesorgt.

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