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Nr. 125, Dezember 2019 - Internationales

Indien: 43 Arbeiter in Fabrik verbrannt

43 Arbeiter sind in der Nacht zum 8. Dezember elendig in ihrer Fabrik in Neu Delhi, der Hauptstadt Indiens, verbrannt. Sie schliefen in den Werkstätten, in denen sie tagsüber arbeiteten und Plastikspielzeug, Kleidung und Schulranzen herstellten.
Ein Kurzschluss ist wohl für das Feuer verantwortlich. Aber sterben mussten die Arbeiter, weil das alte Gebäude nur einen einzigen Ausgang hatte, keinerlei Brandschutzmaßnahmen, keinen Notausgang… Ja sogar viele Fenster ließen sich nicht öffnen. Noch zwei Wochen vorher hatten städtische Inspektoren die Fabrik besichtigt, jedoch gegen die offensichtlich illegalen Zustände nichts unternommen.

Wen wundert es? Es gibt unzählige solcher illegalen Fabriken in quasi allen Ländern der Dritten Welt, und immer wieder sterben dutzende, manchmal hunderte bei ähnlichen Unglücken. Doch die staatlichen Behörden wollen nicht eingreifen oder trauen sich nicht. Und dies aus gutem Grund: Denn diese illegalen Fabriken sind das Ergebnis der Jagd nach Profit – einer sehr legalen Tätigkeit, die weltweit geheiligt und gefördert wird. Die Arbeiter in Neu Delhi starben für den Profit des indischen Zulieferers und mehr noch für den der Besitzer der großen Kaufhausketten in Europa.

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