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Nr. 137, November 2020 - Ihre Gesellschaft

LKW-Fahrer: Wenn wir nicht fahren, stehen die Betriebe

Die Zustände für LKW-Fahrer, die große Industriebetriebe anfahren, sind in den letzten Wochen teilweise katastrophal geworden. Denn zahlreiche Großbetriebe, Industrie- und Chemieparks haben nichts getan, um den täglichen Kontakt mit dutzenden, teilweise hunderten LKW-Fahrern vernünftig zu organisieren. Seit die Infektionszahlen wieder steigen, haben sie vielfach einfach die Aufenthaltsräume für LKW-Fahrer geschlossen und die Kaffee- und Snackautomaten ausgestöpselt. Statt zusätzliche Reinigung zu organisieren, wird den Fahrern oft sogar die Benutzung der Toiletten und Waschbecken verboten!

Und das, während die Fahrer noch länger als sonst auf ihre Frachtpapiere warten müssen – weil nur noch ein Fahrer gleichzeitig in das Büro darf. Statt wenigstens im LKW auf die Papiere warten zu können, müssen sie oft ein bis zwei Stunden lang auf schlecht belüfteten Fluren oder draußen Schlange stehen, bei Wind und Wetter!

In den Warteschlangen und in Internetforen machen viele Fahrer ihrer Wut über diese Verachtung und die menschenunwürdigen Zustände Luft. Und immer häufiger hört man den Satz: „Einfach mal Schlüssel abziehen und den LKW stehen lassen.“ Dann nämlich werden die Konzerne schnell merken, wie lange sie noch produzieren können, wenn die Fahrer sie nicht beliefern und ihre Waren nicht abholen.

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