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Nr. 43, Juni 2012 - Aus dem Ruhrgebiet

Unser sozialer Arbeitgeber Krupp

Plötzlich und unerwartet hat die Geschäftsführung des Krupp-Kranken-hauses am Mittwoch, den 30. Mai, die 36 Beschäftigten der Küche zusammengerufen und ihnen gesagt, dass sie ab dem nächsten Tag (!) nicht mehr zur Arbeit kommen bräuchten. Die Küche werde ab sofort von einer Fremdfirma betrieben. Das sei billiger für das Krankenhaus… wohl nicht zuletzt, weil die dort Beschäftigten bis zu mehreren hundert Euro weniger verdienen.
Noch während (!) der Versammlung hat die neue Catering-Firma die Küche umgeräumt und neue Kassen installiert, zu denen die alten Beschäftigten keinen Zugang mehr haben. Langfristig und heimlich hatte die Geschäftsführung der Krupp-Kranken-häuser also alles geplant, um die Betroffenen völlig zu überrumpeln und sie so daran zu hindern, sich zu wehren.
Am darauffolgenden Dienstag fand eine Protestveranstaltung statt, in der Hoffnung, dass dieser dreiste Plan der Geschäftsführung nicht so einfach aufgeht. Neben den Betroffenen nahmen zahlreiche Arbeitende anderer Abteilungen daran teil. Sie kamen, um ihre Empörung und ihre Solidarität zu zeigen. Viele denken auch: Wenn die Geschäftsführung damit bei einer Abteilung widerstandslos durchkommt – wie lange dauert es dann, bis sie es bei der nächsten versucht?

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