Startseite > Das Rote Tuch > 113 > Essen: Ein Krankenhaus für die halbe Stadt?

Nr. 113, November 2018 - Aus dem Ruhrgebiet

Essen: Ein Krankenhaus für die halbe Stadt?

Die Contilia GmbH, der in Essen alle katholischen Krankenhäuser gehören, hat angekündigt, im Essener Norden zwei Krankenhäuser zu schließen. In der gesamten Nordhälfte der Stadt (der bevölkerungsreicheren und vor allem deutlich ärmeren Hälfte) gibt es dann nur noch ein einziges Krankenhaus – gegenüber 10 Krankenhäusern in der südlichen Hälfte!

Obwohl die Zahl der Patienten sogar gestiegen ist, wollen sie mehrere hundert Betten einsparen. Das heißt, die Patienten werden noch länger auf Behandlungen warten müssen und noch schneller wieder nach Hause geschickt werden. Und dass gerade in den ärmeren Stadtteilen, wo sich die Patienten am Wenigsten wehren können, teilweise nicht so gut deutsch sprechen und oft hilflos dastehen, wenn wegen zu frühzeitiger Entlassung Komplikationen auftreten.

Und die Contilia-Gruppe bekommt sogar noch Geld vom Staat dafür! Denn die Regierung zahlt tatsächlich Prämien an Krankenhäuser, die Stationen oder ganze Krankenhäuser schließen. Und Gesundheitsminister Spahn behauptet ernsthaft, durch diese Schließungen würde... die Gesundheitsversorgung besser werden!

Das Rote Tuch
Archiv