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Nr. 51, März 2013 - Aus dem Ruhrgebiet

„Hände weg von unserem Urlaub“

250 Arbeitende vom Essener Uniklinikum – Krankentransporter, Laboranten, Handwerker, Azubis – sind am 6. März zum Düsseldorfer Landtag gefahren, um mit tausenden anderen Landesbeschäftigten aus NRW gemeinsam gegen den Klau ihrer Urlaubstage zu protestieren.

Bis letztes Jahr war es noch so, dass Jüngere 26 Urlaubstage hatten und Ältere 30 Tage. Dann allerdings hatte das Gericht entschieden, dass alle gleich viel Urlaub bekommen müssen und hat 30 Urlaubstage für alle angeordnet. Alle Arbeitenden hatten sich gefreut: Schließlich passiert es selten genug, dass die Bedingungen der Arbeiter mal nach oben, also zu ihren Gunsten angeglichen werden.
Doch das konnten die Arbeitgeber nicht ertragen. Sie wollen immer eine Gleichheit nach unten: eine Gleichheit, bei der sie uns Arbeiter alle gleich schlecht behandeln – und nicht gleich gut. Prompt versuchten die Arbeitgeber, WENIGER Urlaubstage für ALLE Arbeitende durchzusetzen.

Dass sie bei all dem Stress und alltäglichen Wahnsinn im Krankenhaus nun auch noch weniger Urlaub akzeptieren sollen, das sehen viele Arbeitende nun wirklich nicht ein. Und angesichts der strahlenden Sonne und der warmen Temperaturen auf den Rheinwiesen vor dem Landtag scherzten sie: „Wenn die Arbeitgeber uns wirklich Urlaubstage klauen, dann müssen wir in Zukunft halt häufiger streiken… und so die Tage gemeinsam in der Sonne verbringen.“

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