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Nr. 105, Februar 2018 - Ihre Gesellschaft

Obdachlosigkeit trifft Deutsche UND Migranten

Die AfD hat das Winterwetter für eine neue, ekelige, Propaganda genutzt. Gerade jetzt, wo es für Obdachlose besonders hart ist, erzählen sie: „Für die Unterbringung von Flüchtlingen hat der Staat Geld, aber um die deutschen Obdachlosen kümmert er sich nicht.“

Die Wahrheit sieht ganz anders aus. Die Hälfte der 900.000 Wohnungslosen in Deutschland sind Flüchtlinge! Alle, ob Flüchtlinge oder „Deutsche“, haben das gleiche Problem: Sie finden keine bezahlbaren Wohnungen und müssen daher in Sammelunterkünften schlafen.

Rund 50.000 Obdachlose schlafen aus verschiedenen Gründen nicht einmal in Unterkünften, sondern verbringen auch die Nächte auf der Straße. Und auch diese 50.000 Obdachlosen haben die unterschiedlichsten Nationalitäten und Schicksale.
Die einen sind „abgerutscht“, nachdem sie ihren Job verloren oder einen persönlichen Schicksalsschlag nicht überstanden haben. Und nicht Wenige − vor allem Familien − sind vor der Armut und der Diskriminierung der Roma in Bulgarien und Rumänien geflohen, haben jedoch hier nichts anderes gefunden als Tagelöhnerarbeiten und ein „Bett“ im U-Bahnschacht.

Doch Rechte wie die AfD versuchen noch, diese Ärmsten der Armen untereinander auszuspielen − um von den wahren Verursachern abzulenken.

Die aber müsste man bekämpfen, wenn man wirklich etwas an der Lage ändern wollte: Angefangen bei den Immobilienkonzernen, die lieber hochpreisige Wohnungen statt Sozialwohnungen bauen und die ärmeren Mieter auf der Straße stehen lassen.

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