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Nr. 174, März 2024 - Ihre Gesellschaft

RAF: 30 Jahre später noch immer vom Staat gejagt

126.349 Frauen wurden in Deutschland 2022 Opfer von Gewalt in ihrer Beziehung, 133 Frauen wurden dabei getötet. Alle viereinhalb Stunden gab es einen politisch motivierten Angriff auf einen Geflüchteten – doppelt so oft wie noch ein Jahr zuvor. Doch wen jagt die Polizei mit einem Großaufgebot und Sonderkommissionen? Drei ehemalige RAF-Mitglieder, die seit 30 Jahren unauffällig und integriert gelebt haben.
Der Staat ist auf dem rechten Auge blind, das hat sich in den letzten 30 Jahren nicht geändert.
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Die Mitglieder der RAF waren Menschen, die ab den 1970er Jahren aus Wut und Verzweiflung über Unterdrückung, Kriege und den Hunger in der Welt zu dem Schluss kamen, dass man das kapitalistische System notfalls als kleine Minderheit mit Gewalt bekämpfen müsse – allen voran den deutschen Staatsapparat, der nach dem Krieg von ehemaligen Nazigrößen aufgebaut und durchsetzt war.
Es zeigte sich, dass ihr Weg in eine Sackgasse führt. Eine kleine Minderheit alleine kann keine Gesellschaftsordnung umstürzen. Doch sie entführten oder töteten einige große Unternehmer und Vertreter des Staates, die symbolisch für diese Verbrechen standen. Und das kann der deutsche Staat nie verzeihen, auch nicht nach 30 Jahren.

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