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Nr. 155, Juli 2022 - Ihre Gesellschaft

Die Kapitalisten drehen an der Preis-Spirale, drehen wir an der Lohn-Spirale!

Die Preise steigen weiter. Und was rät uns SPD-Kanzler Scholz? Wir sollen auf Lohnerhöhungen verzichten. Statt Lohnforderungen zu stellen, die die Inflation wirklich ausgleichen, sollen die Gewerkschaften uns seiner Ansicht nach mit Einmal-Zahlungen abspeisen. Scholz hat dafür seine „konzertierte Aktion“ ausgerufen und Unternehmerverbände und Gewerkschaften am 4. Juli zu sich eingeladen.

Scholz kommt ernsthaft mit dem billigen, alten Argument, höhere Löhne würden zu höheren Preisen führen und man müsse eine „Lohn-Preis-Spirale“ verhindern. Was für ein schlechter Scherz in einer Zeit, in der die Unternehmer die Preise ständig weiter erhöhen, ohne dass unsere Löhne auch nur in Ansätzen so gestiegen wären.

Und keiner weiß, wie stark und schnell die Preise in den kommenden Wochen und Monaten noch steigen werden. Allein die Heizkosten könnten durch die „Alarmstufe Gas“, die die Regierung gerade ausgerufen hat, bald noch einmal drastisch steigen. Wenn also die Gewerkschaften auf etwas verzichten sollten, dann darauf, Lohnerhöhungen für einen langen Zeitraum von anderthalb oder zwei Jahren zu vereinbaren. Was wir heute brauchen, ist eine Preis-Lohn-Spirale: Wenn die Preise jeden Monat steigen, müssen auch die Löhne jeden Monat mitsteigen!

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