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Nr. 129, April 2020 - Aus dem Ruhrgebiet

Uniklinik Essen: Mehr Lohn und Zeit zum Reinigen!

Corona war der Tropfen, der das Fass für die Reinigungskräfte am Uniklinikum Essen zum Überlaufen gebracht hat. Seit das Klinikum die Reinigungsarbeiten in eine Tochterfirma ausgegliedert hat, erhalten sie ein Drittel weniger Lohn als vorher. Jetzt sollen sie täglich ihre Gesundheit riskieren, noch mehr als sonst – und das für den Mindestlohn!
Sie haben außerdem viel zu wenig Zeit, um ihre Arbeit zu erledigen. Und nun müssen sie außerdem die Untersuchungs- und Patientenzimmer in den Corona-Bereichen regelmäßig grundreinigen, wegen der Ansteckungsgefahr. Doch dafür haben sie nicht eine Minute mehr Zeit bekommen.

Viele haben sich gesagt: Jetzt reichts. In wenigen Tagen haben sie – trotz massiver Einschüchterungsversuche ihrer Vorgesetzten – 290 Unterschriften gesammelt, in denen sie mehr Lohn und mehr Zeit zum Reinigen fordern. Nachdem der Klinikvorstand sich geweigert hat, ihnen auch nur einen Cent und eine Minute mehr zu geben, haben sie die Zustände in der Presse veröffentlicht.

Auch Pflegekräfte und andere Kollegen unterstützen ihre Kolleginnen. Sie wissen, wie wichtig die Arbeit ihrer Kollegen, wie wichtig gründliche Reinigung im Krankenhaus ist – und jetzt ganz besonders. Als Zeichen der Solidarität und um dem Klinikvorstand eine Botschaft zu senden, haben sie auf verschiedenen Stationen Fotos gemacht mit dem Slogan: „Mehr Lohn und Zeit zum Reinigen – wir stehen an eurer Seite“.

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