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Nr. 123, Oktober 2019 - Ihre Gesellschaft

Nur die Gewinne werden im Krankenhaus gut versorgt

Die NRW-Landesregierung hat angekündigt, ab 2021 radikal alle „überflüssigen“ und „schlechten“ Krankenhäuser und Abteilungen zu schließen, angeblich… „zum Schutz der Patienten“!?

Sie stützt sich dabei auf eine sogenannte „Studie“ der Bertelsmann-Stiftung, die behauptet, man solle über die Hälfte der Krankenhäuser in Deutschland schließen. Die wären ohnehin nicht „rentabel“ und obendrein wäre ihre Qualität zu schlecht.

Aber warum sind denn die Zustände in vielen Krankenhäusern mittlerweile so schlecht? Doch nur deshalb, weil sie seit Jahren radikal kaputtgespart werden. Und wenn noch mehr Krankenhäuser schließen, wird all das noch schlimmer. Noch weniger Krankenhäuser müssten dann nämlich noch mehr Patienten versorgen. Das bedeutet noch mehr Stress für die Beschäftigten und für die Patienten noch längere Wege zum nächsten Krankenhaus, noch länger auf eine OP warten müssen und noch schneller danach wieder rausgeschmissen werden.

Doch mehr Patienten pro Krankenhaus bedeutet auch, dass jedes der übrigbleibenden Krankenhäuser mehr Geld einnimmt. Und das nutzt vor allem den privaten Krankenhauskonzernen wie Helios, Rhön oder Asklepios, die bereits ein Drittel aller Krankenhäuser in Deutschland besitzen. Es ist kein Zufall, dass das für die Studie verantwortliche Vorstandsmitglied der Bertelsmannstiftung gleichzeitig Aufsichtsratsmitglied des Krankenhauskonzerns Rhön ist.

Hier geht es nur um eins: Unter dem zynischen Vorwand, die Versorgung der Patienten zu verbessern, wollen Stiftung und Regierung in Wahrheit… die Konzerne mit zusätzlichen Gewinnen versorgen.

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