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Nr. 142, Mai 2021 - Ihre Gesellschaft

VW: Vom Betriebsratsvorsitzenden zum Personalchef, und keiner merkt den Unterschied

16 Jahre lang war Bernd Osterloh Betriebsratsvorsitzender bei VW, wo er angeblich die Interessen der Arbeiterinnen und Arbeiter vertreten wollte. Nun aber ist er Personalchef bei der Nutzfahrzeuge-Tochter von VW geworden!

Letztendlich ist dieser Schritt nur die logische Folge davon, dass er als Betriebsrat auch schon immer aus Sicht des Unternehmens überlegt hat. Immer wieder hat er Vorschläge gemacht, wie es dem Unternehmen „besser gehen“ könnte. So hat er 2014 dem Konzernvorstand 400 Seiten Sparvorschläge vorgelegt, um den Gewinn von VW um 5 Milliarden Euro zu steigern. Und in den letzten Jahren hat er gleich an zwei „Zukunftspaketen“ mitgearbeitet, die den Profiten in der Tat eine exzellente Zukunft bereitet, dafür aber 55.000 Arbeitsplätze vernichtet haben.
Die Kapitalisten haben reihenweise bezahlte Leute, die für sie Pläne austüfteln, wie sie ihre Profite noch weiter steigern können. Das ist nicht der Job der Menschen, die die Arbeitenden vertreten wollen!

Im Gegensatz zu dem, was Osterloh und andere Betriebsräte behaupten, sichert der Profit nicht die Existenz der Arbeitenden. Im Gegenteil, die Arbeitenden können ihre Interessen, ihre Existenz nur gegen die Kapitalisten verteidigen: indem sie darum kämpfen, dass der von ihnen geschaffene Reichtum eben nicht in die Taschen der Aktionäre fließt, sondern für ihre Arbeitsplätze und Löhne verwendet wird. Und was sie hierfür brauchen, sind Arbeitervertreter, die dieses Bewusstsein verbreiten und die Arbeitenden in ihren Kämpfen unterstützen.

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