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Nr. 139, Februar 2021 - Ihre Gesellschaft

Asklepios: Lassen wir uns nicht mundtot machen!

Asklepios versucht, eine Pflegekraft der Hamburger St.Georg-Klinik zu kündigen.

Sie hatte im Fernsehen angeprangert, dass dort auf der voll belegten Corona-Intensivstation fast immer unter der gesetzlichen Personaluntergrenze gearbeitet wird, und manchmal nicht einmal mehr eine menschenwürdige Sterbebegleitung möglich ist. Dass es schon seit langem viel zu wenig Pflege-, Service- und Reinigungskräfte gibt, aber Corona jetzt endgültig jeden Rahmen sprengt.

Die Kollegin hat also nichts anderes getan, als das offen anzusprechen, was in allen Krankenhäusern abgeht. Und dafür soll sie jetzt gekündigt werden!

Rausgeschmissen und bestraft gehören diejenigen, die für diese katastrophalen Zustände verantwortlich sind – und nicht diejenigen, die sich dagegen zur Wehr setzen.

Seit Dezember gibt es täglich Protest-Mahnwachen vor dem Krankenhaus gegen die Kündigung der Kollegin. Weitere Pflegekräfte haben im Fernsehen mutig dieselben Aussagen wiederholt, für die ihre Kollegin gekündigt wurde. Aber Asklepios hat sich nicht getraut, noch mehr Arbeitende zu entlassen. Auch aus anderen Krankenhäusern und

Betrieben gibt es Solidarität und Unterstützung für die Kollegin, die auch als engagierte Gewerkschafterin bekannt ist.
Asklepios hat versucht, mit dieser Kündigung alle Krankenhaus-Beschäftigten einzuschüchtern und mundtot zu machen. Doch bislang haben sie damit das Gegenteil erreicht.

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