Startseite > Das Rote Tuch > 19 > Die Städte werden kaputt gespart… für die Banken

Nr. 19, März 2010 - Aus dem Ruhrgebiet

Die Städte werden kaputt gespart… für die Banken

Es wird einem schlecht, wenn man die Sparpläne von Duisburg oder Essen hört: Schließung von ganzen Schulen, von Schwimmbädern, drastische Einsparungen beim Öffentlichen Nahverkehr, beim Sport, bei der Kultur.

Es trifft wie immer die am meisten, die am wenigsten haben: Die Schulen, wo kein reicher Förderverein die kaputten Sportgeräte ersetzt. Die Menschen, die auf Bus und Bahn angewiesen sind. Diejenigen, die kein Geld haben für teure Freizeitalternativen für ihre Kinder. Die auch die angekündigten höheren Nebenkosten oder die teureren Kitagebühren nur schwer bezahlen können.

Ganz besonders trifft es die Arbeitenden der Stadt. Fast ein Viertel der Einsparungen soll allein bei ihnen gemacht werden: Hunderte, vielleicht sogar tausende Arbeitsplätze sollen vernichtet werden.
Im Grunde erleben wir hier im Kleinen in jeder Stadt, was die griechische Bevölkerung im Großen erlebt: Die Städte und der Staat haben sich immer mehr verschuldet, für Geschenke an die Konzerne und Reichen... und für die Banken. Es sind eine Deutsche Bank und Konsorten, die sich an den Zinsen der überschuldeten Städte dumm und dämlich verdienen.
Um diese Zinsen weiter zahlen zu können, sollen wir jetzt unsere Köpfe hinhalten. Der Betrag, den beispielsweise die Stadt Essen in 4 Jahren einsparen will, entspricht exakt der Summe, die sie in dieser Zeit als Zinsen an die Banken zahlen muss!

Man sagt uns, es gäbe keine andere Wahl? Doch, und es ist einzige Wahl, die wir Arbeitenden heute angesichts der Krise in allen Ländern haben: Die Verursacher der Krise und der Schulden, die großen Banken, müssen ihre Krise zahlen!

Das Rote Tuch
Archiv