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Nr. 83, Februar 2016 - Aus dem Ruhrgebiet

Unsere Zukunft zerstören andere

Die Kampagne einiger SPD-Politiker gegen weitere Flüchtlingsheime im Essener Norden ist der Gipfel der Heuchelei. Sie behaupten sogar, die Flüchtlinge würden „die Zukunft des Essener Nordens zerstören“! Und dass – kein Scherz – der Essener Norden einen „Segelhafen statt ein Flüchtlingsheim“ bräuchte!

Danke, auf reichere Abteilungschefs oder Zahnarztfamilien, die auf ihrem Segelschiff ein Glas Sekt trinken, können die Einwohner im Essener Norden gut verzichten. Was ihnen fehlt, sind keine Millionäre in ihrem Stadtteil, sondern vernünftige Arbeitsplätze und Wohnungen. Und die das zerstört haben, sind nicht die Flüchtlinge, sondern die Unternehmer, die 50jährige Arbeiter entlassen und sie in Arbeitslosigkeit oder Leiharbeit treiben. Es sind die Immobilienkonzerne, die sie in schimmeligen Wohnungen mit teuren Nachtspeichern hausen lassen und über die Mietpreise Reichen- und Armenghettos schaffen. Und es ist die Regierung, die mit ihren Rentenreformen und Hartz-Gesetzen fast alle Menschen noch mehr verarmt hat.

Doch über diese wahren Probleme schweigen diese SPD-Politiker lieber. Schließlich hat ihre Partei bei alledem mitgemacht. Stattdessen versuchen diese SPD’ler, auf derselben Welle mitzuschwimmen wie die AfD und bei den Armen beliebt zu werden, indem sie sie gegen die Ärmsten im Stadtteil aufhetzen. Wodurch sie in Wahrheit die Zukunft des Stadtteils mit ruinieren!

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