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Nr. 47, November 2012 - Aus dem Ruhrgebiet

Kinder im Ruhrgebiet: in Armut geboren

Es sind Zahlen, die man kaum glauben kann: Über 40% der unter-dreijährigen Kinder in Gelsenkirchen leben in Armut – so viele wie nirgendwo sonst in Deutschland. Auch sonst sieht es im Ruhrgebiet nicht viel rosiger aus. Hier und in den Städten Ostdeutschlands ist die Armut bundesweit am größten: Jedes dritte Kind wächst in Familien auf, die unter der Armutsgrenze leben.

Alle diese Kinder haben schon von Geburt an einen schlechteren Start ins Leben: Sie haben nicht den gleichen Zugang zu medizinischer Versorgung, zu ausgewogenem Essen, sie haben nicht die gleichen Möglichkeiten, sich mit abwechslungsreichen Freizeitangeboten, mit Sport und Musik zu entfalten, im Urlaub andere Gegenden, Sprachen und Kulturen kennenzulernen.
Von Geburt an wird es ihnen schwerer gemacht, in der Gesellschaft zu bestehen und sich zu entwickeln.

Und eine Gesellschaft, die eine solche Armut zulässt, während in ihr gleichzeitig die reichsten 10 Prozent der Bevölkerung ein Rekordvermögen von dreitausend Milliarden Euro anhäufen können – eine solche Gesellschaft hat keine Zukunft.

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