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Nr. 157, September 2022 - Internationales

Iran: Es lebe der Kampf für die Freiheit der Frauen!

Nach dem Tod einer jungen Frau gibt es im Iran seit Tagen wütende Proteste. Die 22jährige war von der Sittenpolizei verhaftet worden, weil sie ihr Kopftuch falsch gebunden hatte! Dafür musste sie mit dem Leben bezahlen.

Dieses Verbrechen hat das Fass zum Überlaufen gebracht. Seitdem gehen in über 100 Städten tausende Frauen und Männer gegen das Regime und seine Handlanger auf die Straße und rufen „Tod der Islamischen Republik“. Frauen filmen sich dabei, wie sie aus Protest ihre Haare abschneiden oder ihren Schleier herunterreißen und verbrennen.
Das Regime geht mit Schlagstöcken und Tränengas gegen sie vor, teilweise schießen sie auf die Demonstranten. Mindestens 26 von ihnen wurden bereits getötet. Doch die Proteste gehen weiter.
Die Wut in der Bevölkerung ist so groß, dass das Regime eine Untersuchung des Vorfalls versprechen musste und Abgeordnete öffentlich Kritik an der Sittenpolizei üben – was wahrlich unüblich ist, da die Sittenpolizei eine der wichtigsten Stützen der Diktatur ist.
Die Sittenpolizei überwacht insbesondere, dass die Frauen all die angeblich religiösen Vorschriften einhalten, die ihnen in der Öffentlichkeit aufgezwungen werden. Sie müssen einen Schleier tragen, ihre Mäntel müssen mindestens bis zu den Knien reichen, sie dürfen keine engen Hosen oder „auffälligen“ Farben tragen.

All diese Regeln ersticken die Frauen. Und deren Kontrolle dient dem Regime gleichzeitig als Mittel, die gesamte Bevölkerung zu überwachen und in permanenter Angst zu halten – und jede Unzufriedenheit zu unterdrücken.
Doch viele können und wollen diesen Terror im Alltag nicht mehr ertragen. Mutig kämpfen sie heute für ihre Freiheit und ihre Würde.

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