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Nr. 151, Februar 2022 - Ihre Gesellschaft

Klimaschutz: Sie machen das Gegenteil von „nachhaltig“ und kassieren Geld dafür

Man hätte es für einen schlechten Scherz halten können, aber es stimmt: Auf Drängen der französischen Regierung hat die Europäische Union die Atomenergie als „ökologisch nachhaltig“ eingestuft. Und auf Drängen des deutschen Staates bekam auch die Gas-Energie das Etikett „ökologisch nachhaltig“. Die deutsche und französische Regierung haben damit dafür gesorgt, dass sich ihre Energiekonzerne auch weiterhin Atomkraft- und Gaskraftwerke in großem Stil subventionieren lassen können – bezahlt von eben den öffentlichen Geldern, die angeblich für den Klimaschutz ausgegeben werden sollen. Es wird sogar noch besser: Auch alle Spekulationen an der Börse, bei denen Aktien aus der Gas- oder Atomindustrie mit im Spiel sind, gelten nun als „nachhaltige Investition“, die die EU fördern will.

Da wundert es einen nicht mehr, dass auch die Rüstungsindustrie ihre Aufnahme in die Liste der „nachhaltigen Wirtschaftszweige“ beantragt hat. So wirbt der Bundesverband der deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie ernsthaft damit, dass die Bundeswehr „auf gutem Weg zur Klimaneutralität“ sei und „große Anstrengungen unternommen“ würden, um bei der Waffenherstellung und Kriegsführung weniger CO2 auszustoßen.

Kriege führen, riesen AKWs und Gaskraftwerke bauen, an der Börse spekulieren, das soll „nachhaltig“ sein? So etwas können sich wirklich nur Kapitalisten ausdenken, denen keine Ausrede zu peinlich ist, um öffentliche Gelder zu kassieren und ihre Profitmacherei zu rechtfertigen.

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